Hessische Fachstellen für Suchtprävention setzen sich ein für „Rauchfreie Autos für Kinder“
Die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V. (HLS) und das landesweite Netzwerk der Fachstellen für Suchtprävention starten zum Weltnichtrauchertag, am 31. Mai 2021, mit Unterstützung der DAK-Gesundheit das Präventionsprojekt „Rauchfreies Auto für mein Kind!“. Aufgelegt werden 12.000 Parkscheiben, die über die Risiken von Passivrauchen für (Klein-) Kinder im Auto informieren.
In Deutschland sind schätzungsweise über eine Million Kinder und Jugendliche von einer Tabakrauchbelastung im Auto betroffen. Schon wenige Züge an einer Zigarette im Auto erhöhen die Feinstaubbelastung im Innenraum enorm. Was Eltern oft nicht bewusst ist: Tabakqualm ist der gefährlichste und zugleich bedeutendste vermeidbare Innenschadstoff für Kinder.
Dabei beeinträchtigt Passivrauchen Kinder noch stärker als Erwachsene, denn ihre Organe sind noch nicht voll entwickelt und damit besonders empfindlich. Selbst wenn nicht in Anwesenheit von Kindern geraucht wird, werden diese mit den Giftstoffen konfrontiert, denn sie lagern sich zum Beispiel in Textilien ab und werden noch lange Zeit nach dem Rauchen in die Luft abgegeben. Dies gilt umso mehr, wenn auf kleinem Raum – beispielsweise im Auto – geraucht wird.
Passivrauchen erhöht gesundheitliche Risiken bei Kindern Bei Kindern kann Passivrauchen zu akuten und chronischen Atemwegserkrankungen und zu akuter und chronischer Mittelohrentzündung führen. Bei Babys gehört das Passivrauchen zudem zu den Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod. Susanne Schmitt, Geschäftsführerin der HLS, betont: „Angesichts dieser schwerwiegenden Risiken, denen besonders Kinder ausgesetzt sind, wenn im Auto geraucht wird, setzen wir uns dafür ein, dass dort konsequent auf das Rauchen verzichtet wird. Ein gesetzliches Rauchverbot in Fahrzeugen, wenn Kinder und Jugendliche mitfahren, würden wir sehr begrüßen.“
Das Projekt „Rauchfreies Auto für mein Kind!“ startet
Um diesem wichtigen Thema mehr Gewicht zu verleihen, starten die HLS und die Fachstellen für Suchprävention in Hessen zum 31. Mai 2021 mit Unterstützung der DAK-Gesundheit das Präventionsprojekt „Rauchfreies Auto für mein Kind!“. Aufgelegt wurden 12.000 Parkscheiben, die über die Risiken von Passivrauchen für (Klein-) Kinder im Auto informieren.
„Schon im Kindesalter werden die Weichen für die spätere Gesundheit und einen gesunden Lebensstil gelegt. Deshalb unterstützen wir Projekte, die ein gesundes Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen fördern“, so Sötkin Geitner, Leiterin der DAK-Landesvertretung in Hessen. „Uns ist es außerdem wichtig, dass Eltern dort die Informationen haben, wo sie sich im Alltag aufhalten, also auch im Auto – auf dem Weg zum Einkauf oder beim Familienausflug am Wochenende.“
Axel von Donop und Claudia Westelmayer, Fachstellen für Suchtprävention von Diakonie und Caritas, sagen: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass eine Parkscheibe im Alltag (nicht nur) von Eltern regelmäßige Anwendung findet und damit auf der Rückseite Präventionsbotschaften gut platziert sind und immer wieder gelesen werden.“
Die Präventionsfachstellen von Diakonie und Caritas freuen sich, dass die Botschaft „Rauchfreies Auto für mein Kind!“ von den Fuldaer Familienlotsen und Stadtteiltreffs an Eltern, Erziehende und Familien weitergegeben werden. Besonders die Familienlotsen der Stadt Fulda, die im ständigen Kontakt mit Familien, Schulen, Kindergärten und Vereine stehen, können hier zusätzlich sensibilisierend und präventiv aufklären. Wir hoffen, dass dadurch Kinder und Jugendliche langfristig vor gesundheitlichen Schäden durch das Passivrauchen geschützt werden.
Die Parkscheiben werden in allen hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten an Eltern, Erziehende und Familien ausgegeben, zum Beispiel in Bürgerämtern, in Frühförderstellen, Familienzentren oder Elterncafés.
Zentrale Aufgaben der beiden Fachstellen für Suchtprävention von Diakonie und Caritas bestehen in der Initiierung, Planung und Durchführung von präventiven Maßnahmen zur Vorbeugung eines schädlichen Suchtmittelkonsums, besonders bei Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer eng vernetzten Gesundheitsförderung im „Netzwerk Suchtprävention“ in Stadt und Landkreis Fulda.